Warum ist die Strahlenbehandlung gutartiger Erkrankungen sinnvoll?
In der Strahlentherapie ist man durch die hochmodernen Geräte in der Lage die Gelenke und Sehnen äußerst präzise mit einer sehr niedrigen Dosis zu bestrahlen. Durch diese spezielle Bestrahlung werden ihre Schmerzen sehr wirkungsvoll und dauerhaft bekämpft.
In vielen Fällen kann nach einer Bestrahlung sogar auf die bislang notwendige Einnahme von Schmerzmitteln verzichtet werden.
Wirkungsweise der Bestrahlungsbehandlung
Bei einer Arthrose, im Falle von Verkalkungen aber auch bei einem Fersensporn liegt die Hauptursache der Schmerzen in der begleitenden Entzündungsreaktion im Gewebe. Durch die Bestrahlung werden die auslösenden Entzündungsreize unterdrückt, so dass sich das Gewebe nach einigen Wochen „beruhigt“ und die Schmerzen dauerhaft gelindert werden.
Durchführung der Bestrahlung
Wenn sie sich das erste Mal in unserem MVZ Strahlentherapie am Lukaskrankenhaus in Neuss vorstellen, wird ein ausführliches Beratungsgespräch mit ihnen geführt. In diesem Beratungsgespräch wird ihnen die Wirkungsweise, der mögliche Behandlungserfolg, der Therapieablauf, die Nebenwirkungen, sowie alternative Behandlungs-methoden erläutert und wir erörtern mit ihnen alle Fragen, die sie zu der Thematik haben.
In einem weiteren Termin werden die Vorbereitungen für die Bestrahlung getroffen. Zur Orientierung wird der Bereich der bestrahlt werden soll auf der Haut markiert und fotodokumentiert.
Die Bestrahlungen finden 2-3 Mal pro Woche statt und dauern nur wenige Minuten. Die Gesamtbehandlungszeit beträgt im Allgemeinen 2-3 Wochen. Die Bestrahlung ist völlig schmerzlos und weder für sie selbst noch für ihre Angehörigen gefährlich, insbesondere kommen sie zu keinem Zeitpunkt mit Radioaktivität in Kontakt!
Nebenwirkungen
Die verabreichte Gesamtdosis ist so gering, dass es nur sehr selten zu therapiebedingten Nebenwirkungen, wie eine leichte Verfärbung der Haut oder vermehrte Hauttrockenheit kommt. Während der Behandlung kann es bei ca. einem Drittel der Patienten zu einer kurzfristigen leichten Zunahme der Schmerzen kommen, welche allerdings spätestens nach Beendigung der Bestrahlungen wieder komplett nachlassen. Im Vergleich zu den Nebenwirkungen, wie Nierenschäden, Leberschäden und/oder Magendarmbeschwerden, die durch die ständige Einnahme von Schmerzmitteln auftreten können, sind die genannten seltenen Begleiterscheinungen harmlos.
Behandlungserfolge
Der schmerzlindernde Erfolg ist meist nach 6-8 Wochen vollständig spürbar. Einige Patienten erreichen aber durch die erste Bestrahlungsbehandlung nicht den gewünschten Erfolg, so dass in diesen Fällen eine weitere Bestrahlungsbehandlung durchgeführt werden sollte.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass man bei ca. 70-80% der Patienten eine deutliche Minderung der Schmerzen erzielen kann und bei ca. 50% der Patienten die Schmerzen sich sogar komplett zurückbilden. In welche Kategorie sie fallen ist von der Dauer der bestehenden Schmerzen und dem Grad der Arthrose abhängig.
Überweisung zur Strahlentherapie
Sprechen sie mit ihrem Hausarzt oder Orthopäden über ihren Wunsch sich in einer Strahlentherapie für ein Beratungsgespräch vorzustellen. Es genügt eine normale Überweisung. Einen Termin können sie über unsere Anmeldung vereinbaren. Als Privatpatient können sie ohne Überweisung einen Erstvorstellungstermin vereinbaren. Im Rahmen dieser Erstvorstellung entscheidet der Arzt für Strahlentherapie, ob eine Bestrahlungsbehandlung sinnvoll ist.
Diagnosen, bei denen eine Strahlentherapie helfen kann
- Tennisellenbogen
- Fersensporn
- Achillessehnenreizung
- Arthrosen der verschiedenen Gelenke, einschließlich der Hände und der Wirbelsäule
- Weichteilverkalkungen
- Heraustreten des Augapfels (Exophthalmus z.B. bei Morbus Basedow)
- Schulter-Arm-Syndrom
- Beugekontraktur der Hand (Dupuytren`sche Kontraktur
- Beugekontraktur der Zehen (Morbus Ledderhose)
- Vorbeugung einer Vergrößerung der männlichen Brustdrüse z.B. bei einer Hormontherapie des Prostatakarzinoms